Exit

Das Jahr endet…. wir suchen den Ausgang…. aus der Corona Pandemie, aus dem ganzen Nervkram, der damit zusammenhängt, aus der Einsamkeit, die uns der R-Faktor aufnötigt. Anfang diesen Jahres kannten wir all diese Begriffe gar nicht. Nun sind sie aus den Nachrichten nicht mehr herauszuhalten. Auch ich bin zum „Zahlen-Junkie“ geworden. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht auf verschiedene Dashboards und die RKI Seite schaue.  Mich nervt das… aber ich kann nicht anders.

Und dann kam Weihnachen. Schon im Vorfeld war ich beunruhigt, da ich in meinem Umfeld als „Weihnachts-Grinch“ verrufen bin. Nicht zu unrecht. Ich bemühte mich aber, wie jedes Jahr, so etwas wie Freude aufkommen zu lassen. Ich war zu mindestens nicht einsam. Auch wenn Eltern, Schwiegereltern und Sohn nicht da waren. Virtuell begegneten wir uns dennoch und in Liebe sind wir ja sowieso immer vereint.

Weihnachten ist bei uns traditionell „Spielezeit“…. und das solange mein Sohn auf der Welt ist. Als er noch klein war, war es das Spiel mit den bunten Steinen aus Dänemark. Später dann Brettspiele. Mal in größerer Runde, mal in kleinerer. Dieses Jahr sollte es auch so sein, obwohl wir „nur“ zu Zweit waren. Viele waren vielleicht schon mal in einem „Escaperoom“. Ich nicht. Es geht darum gemeinsam einen Ausgang/Exit zu finden. Die „Zuhause-Version“ ist eine Art Brettspiel. So Eines lag schon länger ungenutzt bei uns. Wir wollten es immer mal mit Freunden spielen, denn spielen macht am meisten Spaß, wenn man liebe Menschen um sich hat. das ergab sich aus bekannten Gründen dieses Jahr eher nicht. Trotzdem starteten wir zu zweit und ich war schwer begeistert. Es galt Rätsel zu lösen, um aus einem Museum wieder herauszukommen. Dabei half den „Gehirnschmalz“ von uns Beiden zu bündeln. Und das klappte ganz prima. Denn jeder von uns Beiden hat andere Fähigkeiten und so konnten wir zügig kombinieren und den „Exit“ finden. Das gelang durch Teamarbeit!

Die Verballhornung des Wortes, das dieser Tage immer wieder durch die Presse geistert ist „Brexit“- Der Ausstieg der Briten aus der EU…. Nun ist es eine Binsenweisheit, wenn man sagt, das einem jeden Ende auch ein Anfang innewohnt. Oder dass sich eine neue Tür öffnet, wenn sich eine alte schließt…. Das wollen wir doch alle in jeder Beziehung glauben. Auch für die Briten.

Ich denke, dass sich in diesem Jahr besonders viele Menschen einen Ausgang aus dem Jahr und der schwierigen Situation persönlich, beruflich, emotional und überhaupt – wünschen.

Mir geht es genauso. Ich bin froh, das dieses Jahr zu Ende geht. Ich bin froh, dass etwas Neues beginnt. Ich bin froh, das der Weg aus der Pandemie durch impfen möglich erscheint und ich bin froh, das alles trotz Erschwernis erlebt haben zu dürfen. Mir wäre so einiges entgangen: Zusammenhalt, Solidarität, schnelle und spontane Hilfe, Bewunderung für die Haupt-und ehrenamtlichen Helfer im Gesundheitswesen (obwohl da auch noch „viel Luft nach oben“ wäre), Freundschaft und Liebe und Vergebung.

Ich wünsche Euch Allen ein wirklich wundervolles, gesundes und glückliches Neues Jahr, in dem wir jeden Ausgang als hoffnungsvolle Chance begreifen können (auch wenn es nicht immer leicht fällt) und Ihr liebe Menschen an Eurer Seite habt!

Tschüss 2020! Willkommen 2021!