Schwarze Löcher

Da ich neben “nicht kochen” auch “nicht nähen” kann, muß ich entweder eine Fachkraft bemühen, wenn ich etwas zu reparieren oder zu ändern habe – oder meine Mutter oder eine bewanderte Freundin bitten.

Vor vielen Jahren schenkte meine schon lange verstorbene Oma meiner Mutter und mir eine Nähmaschine, mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass sie für uns beide wäre. Da ich aber auch schon zu dem damaligen Zeitpunkt mehrere hundert Kilometer von meinem Elternhaus entfernt lebte, war ein “teilen” besagter Nähmaschine irgendwie schwierig. Ich verzichtetet zu Gunsten meiner Mutter auf meine “Hälfte” der Nähmaschine, allerdings nicht uneigennützig, denn wir handelten einen Deal aus… Immer wenn ich etwas zu nähen hätte, dürfte ich meine Mutter bemühen. Das war mir mehr als recht.

Ich nehme an, inzwischen hat meine Mutter diesen Deal mehr als bereut. Die Nähmaschine ist gealtert (wer nicht?!), war schon mehrfach zur Wartung und Reperatur und ich habe eigentlich dauernd etwas zu nähen zu meiner Mutter gebracht. Immer mit dem Hinweis, dass sie das ja mit meiner “Hälfte” der Maschine machen könnte. Relativ selten brachte und bringe ich schwierige Dinge, wie Reißverschlüsse, Hosen/Röcke/Kleider engermachen oder ähnliche “näh-technische Doktorarbeiten”.

Meistens bringe ich “Löcher” – die ich selber verursacht habe…. Natürlich nicht absichtlich! Ich hasse die “Waschzettel”, die gefühlt auch immer größer werden, die in Pullover, T-Shirts, Jacken, Blusen und sogar Unetrwäche eingenäht sind! Sie beißen! Ehrlich! Ich bekomme rote Flecken, Pusteln und Juckreiz davon (auch wenn sie nicht direkt auf meiner Haut liegen… Alleine das Wissen darum verursacht bei mir schon die Pest!).

Jedenfalls müssen sie sofort entfernt werden. Da ich bei solchen Dingen ziemlich ungeschickt und ungeduldig bin und der Waschzettel vollständig entfernt werden muss, schneide ich meist mit einer riesigen Haushaltsschere das unsägliche Ding nahe der Naht ab. Und das geht extrem häufig schief…. die Folge ist ein Loch im noch nicht einmal getragenen, neuen Kleidungsstück….

Da ich der Meinung bin, dass dieser dusselige (sowieso völlig überflüssiger) Waschzettel auch andere Familienmitglieder stören könnte, habe ich schon häufiger (ungebeten, bis es mir nachdrücklich verboten wurde) diese Dinger eliminiert. Einmal bei einem funkelnagelneuen Hemd das mein Sohn Malte am nächsten Tag zu seiner Konfirmation in die Kirche anziehen sollte.

Es kam wie es kommen musste – Loch im Hemdkragen – groß! Und ich unfähig (und in Ermangelung einer Nähmaschine) es zu stopfen…. Ein Desaster!

Wie gesagt, das kam und kommt öfter vor. Bei meinem letzten Besuch bei meinen Eltern, war meine Mutter durch die jahrelange Unfähigkeit ihre Tochter wohl so genervt, dass sie mir ein “Trennset” überreichte. Mit dem überflüssigen Hinweis, das es mir wohl jetzt hoffentlich gelingen würde ohne Löcher den Waschzettel aus der Kleidungsstücken zu schneiden. Ja, das mag wohl sein… Ich müsste es nur statt der Schere benutzen….!

Frankfurter Allerlei

Ja, ich weiß, dass es “Leipziger Allerlei” heißt – ich war aber auf der Frankfurter Buchmesse und da war eben auch “allerlei” los.

Vorher war ich mit meinem Mann in Franken und im Rheingau im Urlaub und “zwischendurch” haben wir noch unseren Sohn nach Süddeutschland umgezogen. Es war also nicht langweilig.

Voller Vorfreude fuhr ich mit dem Zg nach Frankfurt und lief/rollte in Richtung der riesigen, lauten und bunten Messehallen. Rollte, weil es wie in den großen Flughäfen Rollbänder gibt, damit man es mit Gepäck nicht so schwer hat. Die Sicherheitskontrollen sind diese Jahr verschärft worden und es war sehr viel Sicherheitspersonal und Polizei präsent. Es gab auch sehr viel Politisches auf der Buchmesse, was gut ist – denn wir müssen über viele Dinge noch mehr sprechen!

Nun war ich dieses Jahr kein Messe-Neuling mehr. Ich durfte schon das zweite Mal ein Buch präsentieren und das großartige Team von “meinem” wunderbarer Vier-Türme Verlag empfing mich wieder sehr herzlich.

Ich traf auch meinen Verlagskollegen Pater Anselm Grün, der ebenfalls seine neusten Bücher vorstellte. Mit großer Empathie und Souveränität sprach er mit Menschen, die ich schon fast als “unverschämt” empfand, wurde er doch zum Teil regelrecht verfolgt…

Meine Gelassenheit war nicht ganz so ausgeprägt, da ich im Vorfeld schon recht viele Termine vereinbart hatte, sich spontan noch ein Treffen mit einer großartigen Fehrnseh-Redakteurin ergab und ich einige Interview-Termin hatte. Zwischendurch wurde ich noch verschiedenen ausländischen Vertretern von Verlagen vorgestellt, die an Übersetzungen von meinen beiden Büchern interessiert waren. Tatsächlich wird zuerst das “Pinkfarbenen Leben”  auf Tschechisch erscheinen…

Am zweiten Messetag hatte ich dann meinen “AuFritz” auf dem Autorensofa, wo ich mit einer hochkompetenten, sehr gut vorbereiteten Moderatorin ein lockeres Gespräch über das “Wartezimmer” hatte. Es ist genau so wie man sich das vorstellt: kurz vorher gibt es ein kurzes “Briefing”, man wird mit einem Headset/Mikro verkabelt und schon wird man auf die Bühne katapultiert….

Ich bin schon oft gefragt worden, ob ich bei Lesungen, Interviews, Talkrunden oder Shootings aufgeregt oder nervös bin… Nein, bin ich überhaupt nicht. Wovor sollte ich mich da fürchten? Ich weiß, wovon ich rede, ich antworte so, wie ich es für richtig halte, behalte für mich, was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist und wenn jemand mich auslachen will, soll er/sie es tun. Ich lache dann gerne mit.

Aufgeregt bin ich demnächst wieder, wenn ich zu meinem routinemäßigen Untersuchungstermin muss. Das lässt meine Herzfrequenzzähler ansteigen. Alles andere ist für mich ein Geschenk und einen große Freude.

Auf dem Weg von Frankfurt nach Hause hatte ich leider gar kein “Bücher-Allerlei” im Gepäck. Ich kam lediglich mit zwei geschenkten Büchern nach Hause. Und das von der Buchmesse! An den Tagen, an denen ich da war, gab es noch keinen Verkauf, da die ersten Tage als eine reine Fachmesse gilt.  Erst am Samstag und Sonntag wird die FBM zur Publikumsmesse.

Was ich jetzt schon weiß ist, das ich nächstes Jahr wieder in Frankfurt dabei sein werde, da dann mein nächstes Buch vorgestellt wird… Wie sehr ich mich freue so ein “Allerlei” erleben zu dürfen….