1, 2,…. Meins!

Schreiben ist wundervoll! Meine “Pinkfarbenen Schuhe” sind in diesem schönen Sammelband von berührenden Geschichten.

Und die zweite wunderbare Nachricht:  Im Januar erscheint mein ganz persönliches Buch!

Mehr kann ich noch nicht verraten… Weitere Infos folgen! Seit also gespannt. Ich mache eine kurze “Schaffens-Pause” bei meinem Blog, der aber definitiv weiter läuft.

Danke für Euer “Dabei Bleiben”!

Herzliche Grüße

Corinna

Sail

Letztes Wochenende war die Sail 2015 in Bremerhaven. Mit 1,2 Mio. Besuchern, Fernweh-Touristen, Hobby-Matrosen/-Kapitänen und interessierten Laien war sie sehr stark frequentiert. Mein Mann, mein Vater und ich waren auch dabei.

Die Vorzeichen waren nicht gut, denn es war “norddeutsches Schittwetter” angesagt, und meine Begeisterung hielt sich angesichts der Thematik eigentlich auch in Grenzen. Ich habe es eben eher mit Bergen. Und die gibt es in Bremerhaven definitiv nicht.

Ich wusste aber, dass es meinem Vater ein sehr wichtiges Anliegen war, dieses Event mal zu erleben. Er war als junger Mann selber Matrose und die Sail in Bremerhaven ist nur alle 5 Jahre. Meine Eltern und besonders mein Vater haben in den letzten drei Jahren viel für mich getan. Sie standen in der Krankheitsphase immer an meiner Seite und halfen, wo sie nur konnten. Ich wollte meinem Vater eine Freude machen und organisierte den Tag.

Wir fuhren sehr früh los und parkten auf einem P+R-Parkplatz. Das Wetter war trübe, aber immerhin trocken. Und wir waren sofort “geflasht”, als wir die vielen Windjammer, Schiffe, Boote, Dreimaster, Viermaster, Schaluppen oder wie immer das auch heißt, sahen. Gigantisch! Und wir hatte Glück und konnten auf viele Schiffe ohne anstehen zu müssen. Die Crew auf den Schiffen war hilfsbereit auf den steilen Treppen und Stiegen, freundlich bei Fragen und humorvoll bei Vorführungen.

Das Leben auf See ist nicht unbedingt geprägt von Luxus und Entspannung, sondern eher von harter Arbeit und Einschränkungen. Dennoch zieht es offensichtlich viele junge Männer in den Bann. Und auch einige junge Frauen waren Matrosinnen (heißt das so?) Mich faszinierte die Technik auf den Schiffen und die Steuerräder und Anker. Naja, sehr symbolhaft…

Natürlich aßen wir mittags Fisch und erstanden einen Katalog, in dem die meisten Schiffe beschrieben waren. Und man konnte sich Stempel auf den jeweiligen Schiffen holen. Mich erfasste sofort das “Jäger und Sammler-Fieber” und ich freute mich riesig, wenn ich wieder einen Stempel bekam. Gefühlt waren wir auf 167 Schiffen, real wohl so auf eher zwanzig, unter anderem auch auf der Fregatte Karlsruhe. Das gefiel meinem Vater ganz besonders und er erzählte von seinen Erinnerungen. Wir machten viele Fotos und das schönste Erlebniss des Tages für mich war es dann auch, meinen Vater so glücklich und begeistert zu sehen – Kapitän ahoi!

Schreibwaren

“Hallo, ich heiße Corinna und bin süchtig nach Schreibwaren.”

Stop! Ich möchte niemanden lächerlich machen oder diskriminieren… Auch nicht mich selber!

So eine “Schwäche” ist nicht schlimm. Na gut, es ist neben dem Sammeln von Schuhen eine weiter Obsession…. Was mir ja eigentlich zu denken geben müsste. Tut es aber nicht, denn ich kann es “reflektiert begründen” (haha). Schreibmaterialien gehören zu meinem Job! Ich liebe Schreiben und das mache ich mit System. Und dazu braucht man Equipment. Ha – gutes Argument!

Stimmt aber nicht – denn ich arbeite überwiegend mit meinem Laptop oder IPad. Natürlich brauche ich auch ab und zu Zettel und Stifte und auch mal einen Ordner, aber sicher nicht mit der Quantität, wie ich es gestern mal wieder für nötig befunden habe.

Ich war schwer begeistert, als mein Sohn in die Schule kam und er eine “Grundausstattung” an Heften, Blöcken und Stiften brauchte, die jedes Jahr zu Schuljahresbeginn neu beschafft werden mußten. Ich drängelte mich manchmal ein bisschen vor, denn je älter mein Sohn wurde, desto selbstverständlicher regelte er diese Dinge natürlich  alleine.

Ein Traumberuf wäre Verkäuferin in einem Schreibwarenladen (oder Schuhladen, oder Eisdiele….). Bei uns gibt es einen großen Büroaustatter, der solche Dinge überreichlich hat. Sobald ich auch nur einen Briefumschlag brauche fahre ich dorthin und komme mit neuen Stiften, Ordner, Karteikarten, Registern, Radiergummis (ich schreibe nie mit Bleistift…), Klarsichtfolie usw. aus dem Geschäft. Ein ewiges Rätsel ist es, warum dann trotzdem IMMER Druckerpatronen fehlen, die es dort natürlich auch gäbe, ich aber mit schöner Regelmäßigkeit vergesse (und die natürlich auch niemand sonst besorgt).

Jedenfalls bin ich wohl etwas “zwanghaft” was Organisation, Ordung, Ablage und Dokumentation betrifft und entsprechend sieht auch mein Schreibtisch aus. Systematisch aufgeräumt und organisiert. Jeglicher Papierkram wird in die dafür reichlich vorhandenen Ordner abgeheftet und alles ist entsprechend auch schnell auffindbar, was ja seine Vorteile hat.

Und auch meine Schreibprojekte haben entsprechende Ordner (mit Register). Mir gefällt das und ich behalte den Überblick. Das ist doch eigentlich etwas Positives…, hat aber, wenn ich mal etwas “rumpsychologisiere”, wie ein guter Feund immer sagt, vielleicht etwas damit zu tun, dass ich auch mein Leben gerne “geordnet” hätte.  Eine Illusion?! Ich glaube schon.

Mein Leben war in den letzten drei Jahren nach der Diagnose alles andere als organisiert. Wie gerne hätte ich Dinge “ad acta” gelegt, weggeheftet oder systematisch abgearbeitet. Es ist nicht gelungen. Und trotzdem sind wundervolle, geschenkte Jahre dabei herausgekommen. So bunt, wie es das schönste Register nicht hergibt. Gelernt habe ich sehr viel und es sind mir viele neue Menschen begegnet und Dinge sind eingetreten, die ich nicht für möglich gehalten habe.

Fazit: Auch unorganisierte Dinge haben ihre Berechtigung und ich werde trotzdem weiterhin in einen Konsumrausch im nächsten Schreibwarenladen geraten.