Schmetterlinge

… im Bauch. So sagt man, wenn man verliebt ist. Ein wundervolles Gefühl, in Verbindung mit einem anderen Menschen. Als mein Sohn klein war, habe ich ihn immer an der Wange mit meinen Wimpern gekitzelt, in dem ich ganz schnell geblinzelt habe und ihn dabei erklärt, das sich Schmetterlinge so küssen. All dieses sind wunderbare, liebevolle Wahrnehmungen.

Ich habe dieses Gefühl mit den Schmetterlingen auch, wenn ein Untersuchungstermin bevorsteht. Nicht dieses angenehme vibrieren und schwereloses kitzeln, wie – wenn man verliebt ist, sondern eine innere Unruhe, verbunden mit dem Drang sich irgendwie zu beschäftigen oder abzulenken. Die Schmetterlinge sind auch nicht leicht und schwerelos, sondern ehr schwer und aufgebracht… naja, vielleicht sind es dann gar keine Schmetterlinge… sondern Hubschrauber, wie mein alter Freund Herbert Grönemeier es besingt.

Der Tag davor ist jedenfalls geprägt von nervöser Anspannung und ich versuche immer einen komplett freien Tag einzuplanen, d.h. keine Termin zu vereinbaren. Diesmal klappte es leider nicht – ein Handwerker musste kommen und meiner innere Unruhe wurde von äußerer Unruhe flankiert.

Ich kann gar nicht so genau sagen, was mich unruhig macht. Schließlich kenne ich das Prozedere nur zu gut und das Untersuchungsergebnis macht mich eigentlich auch nicht nervös. Ich gehe davon aus, dass alles in Ordnung ist! Weil Gott ja einen Plan für mich hat!

Und wenn nicht, ist es sowieso egal. Dann ist es nicht zu ändern und ich muss überlegen, welchen Weg ich gehen kann und will. Ganz einfach.

Was mich nervös macht, ist wohl eher diese Ungewissheit – nicht wissen, WIE das Ergebnis ist. Wenn man erst einmal ein Ergebnis hat, kann man ja handeln. Dann habe ich wieder die Kontrolle. Ich denke, das ist der entscheidende Punkt, zumindestens in meinem Seelenleben. Vielleicht empfinden andere Patienten das auch ganz anders?!

Interessanterweise bin ich auf der Fahrt dorthin (eine gute Stunde Autofahrt) total ruhig und entspannt. Ich kann dann ja auch nichts mehr ändern und ich will es einfach nur hinter mich bringen. Es ist so wie es ist – nur weiß ich es danach eben.

Das mit den Schmetterlingen ist jedenfalls doch eine gute Metapher. Denn wenn ich an den Flug eines Schmetterlings denke, ist er auch eher auf und ab “hüpfend, – so wie meine Gefühle.

Ich stelle mir meine Schmettelinge übrgens natürlich in pink vor!

Badesalz

Manchmal hat man das Gefühl einfach mal abzutauchen zu müssen. Manchmal sieht man Dinge jeden Tag, und sieht sie dann doch nicht. Manchmal sind Dinge so “schräg”, dass man es kaum glauben kann.

Das Abtauchen bezieht sich auf ein Wannenbad –  die Dinge, die man sieht und doch nicht sieht, sind die diversen Badesalze, die schon länger in meinem Spiegelschrank liegen und “schräg” bezieht sich auf die “Glückliche Auszeit”, wie eine Badesalztüte sich nannte, mit Rotem Mohn und Hanf….. ja, klar, dass man dannach glücklich ist….

Mich veranlasste der “Titel” nach einem Lachanfall, darüber zu sinieren, was mir eine “glückliche Auszeit” verschafft. Ich war über Sylvester im Urlaub und kann behaupten, dass das eine sehr entspannte Auszeit für mich war (mit und ohne Wannenbad).

Aber bedarf es wirklich immer eines Urlaubs (oder einer Badesalztüte) um eine glückliche Auszeit zu bekommen? Kann ich nicht jeden Tag ein paar Momente Auszeit generieren? Wie bei einer DVD, wenn ich auf die Pausentaste drücke?

Zu Beginn eines neuen Jahres habe ich immer das Bedürfniss aufzuräumen, Ordnung zu schaffen, Altes abzuheften, um mit neuem Schwung und voller Energie Dinge anzugehen, die ich im alten Jahr versäumt habe. Wenn ich zurück blicke, war es für mich ein sehr gutes Jahr und wenn ich nach vorne blicke, hoffe ich auf ein weiteres gutes Jahr.

Mit den guten Vorsätzen ist das ja immer so eine Sache – man setzt sich selber damit ja auch in bisschen unter Druck… Und wie ist es dann mit der “glücklichen Auszeit”? Vielleicht ist es ein guter Vorsatz sich (Zeit)Räume für eine tägliche Auszeit zu gönnen. Mal für einen Lidschlag lang aussteigen, innehalten und einfach nur den Moment genießen.

Was eine “glückliche Auszeit” für jeden Einzelnen ist, liegt im Auge des Betrachters. Für mich sind es oft Momente der Stille, manchmal Begegnungen mit anderen Menschen, ein gselliger Abend mit Freunden, oder manchmal auch ein Sonnenstrahl, der mich zwingt mit den Augen zu blinzeln. Wichtig ist es wohl, ihn einfach zu finden – diesen glücklichen Moment.

Einfacher gesagt, als getan. Aber ich bin sicher, sie ist da, diese “glückliche Auszeit”- und ich weiß auch, dass mir das Badesalz nicht unbedingt dabei helfen wird.