Relativitätstheorie

Nein, keine Sorge! Ich werde nicht versuchen die Relativitätstheorie zu erklären. Warum nicht? Weil ich es nicht kann – ich habe nämlich nicht Astro-Physik studiert. Dennoch ist mir der Begriff  ”relativ” vertraut und ich benutze ihn “relativ haufig” (haha).

Wie komme ich jetzt schon wieder auf so ein “abgespactes” Thema? Ich sah am Wochenende den Film “Interstellar”. Da ich ja auch ein ausgewiesener “Trekkie” bin, mag ich Science Fiktion Filme sehr gerne. Es geht (mal wieder) um die Rettung der Menschheit.

Die Erde wird bald nicht mehr bewohnbar sein und eine Gruppe von ausgewählten Menschen soll auf einer Mission einen neuen, bewohnbaren Planeten finden. Dabei kommt ein Wurmloch sehr gelegen und die Crew verläßt unsere Galaxie und reist durch Raum und Zeit. Denn die Zeit läuft anders als auf der Erde. Eine Stunde in der anderen Galaxie sind 7 Jahre auf der Erde.

Wer kennt das nicht? Wir sind im Urlaub und erleben eine tolle Zeit und für uns vergehen die zwei Wochen wie im Flug. Unsere Freunde zu Hause verbringen einen ganz normalen Alltag und die Zeit dehnt sich ins Unendliche, wenn wir z. B. auf einem Zahnarztstuhl sitzen (…und ich weiß genau, wovon ich rede!!!).

Ich will nicht den ganzen Fim und schon gar nicht das Ende verraten… Aber die Kernfrage war: Gibt es etwas, was Raum und Zeit (und den Tod) durchdringen, bzw. diese Dimensionen überwinden kann?

Nun läßt sich ja vieles wissenschaftlich erklären, und Herr Einstein war bekanntermaßen ein sehr schlauer Kopf, aber ich hätte den Film nicht sehen müssen, um – zumindestens für mich, diese Frage beantworten zu können. Und das, ganz ohne die Relativitätstheorie erklären zu können.

Raum und Zeit zu durchdringen, durch sie hindurch zu reisen, übt auf mich eine gewisse Faszination aus. Und natürlich wollte ich, wie alle Kinder, mal Astronaut werden. Diese Erde zu verlassen und sie von oben zu sehen muss wundebar sein. Die Unendlichkeit (ist sie wirklich dort draußen?) wird einem dann sicher bewusster. Aber ich würde immer wieder zurückkehren wollen, auf meinen Heimatplaneten. Kürzlich las ich von einem “Oneway-Projekt”, wo schon jetzt Menschen ausgewählt und trainiert werden, um auf eine Reise zu gehen und eine Kolonie irgedwo zu gründen. Ich bewundere sie für ihren Mut und ihren Entdeckerwillen. Aber definitiv nichts für mich!

Ach ja, die Antwort auf die Frage nach dem “Medium”, wenn man es so nennen kann, das alles durchdringt – und da bin ich mir relativ sicher, ist: LIEBE! Für sie gibt es keinen Raum, Zeit und was es sonst noch an (mir unbekannten) Dimensionen gibt. Sie ist immer da. Ich darf das jeden Tag aufs Neue erleben.

Charleston

Letztes Jahr war das Motto der Faschingspartys, auf die wir eingeladen waren “Rund um die Welt”.  Dieses Jahr ist es ” Einfach anders”.

Statt den Ort zu wechseln, oder die Persönlichkeit, habe ich mich dieses Jahr dazu entschieden die Zeit zu wechseln – und gehe fast hundert Jahre zurück… in die 20ziger Jahre – Charleston, Charleston…..  Lalalala….

Zur Vorbereitung habe ich schon diverse YouTube Clips angesehen. Sieht schwierig aus, so zu tanzen. Aber das ist ein zweitrangiges Problem. Im Vordergrund steht natürlich erst einmal das Kostüm an sich! Zum Glück gibt es bei uns in der Stadt einen Kostümverleih und ich fand ein passendes Kleid. Allerdings ohne die dazugehörigen Accessoires. Lange Perlenkette, lange Handschuhe, Zigarettenspitze, Federboa und die elementare Frage nach dem Make up und der Frisur!!!

Zum Glück gehe ich mit einer Freundin im Partner-Look, so dass wir schon seit Wochen recherchieren, uns beraten und permanent telefonieren müssen, bezüglich neuer Ideen und Entdeckungen. Offen gestanden artet das Verkleidungsprojekt gerade etwas in Stress aus… (vielleicht sollte ich zu diesem Projekt auch das gerade gelernte Disney Modell anwenden…).

Jetzt ist der zeitliche Countdown fast abgelaufen und prompt fehlt mir noch diverses Equitment. Mist! Ich überlege ernsthaft abzusagen… Zumal auch einige Freunde dieses mal nicht mit dabei sind. Aber ich will keine Spaßbremse sein und außerdem sagte mir gerade gestern mein Onkologe: ” Man muss die Feste feiern, wie sie fallen!”

Recht hat er! Ist doch egal, ob das Kostüm perfekt ist oder nicht! Wer weiß schon, ob wir Gelegenheit haben nächstes Jahr zusammen Fasching zu feiern. Dieses Jahr ist eine sehr gute Zeit dazu mal in eine andere Zeit zu springen und mit Freunden so “richtig abzufeiern”! Einfach nur so, weil es Spaß macht.

Ich freue mich auch schon sehr auf die Schmink-Friesuren und Anzieh-Show. Denn in der Zeit bleibe ich in meiner tollen Zeit um dann für eine kurze Zeit in einer anderen Zeit unterwegs zu sein… In dem Bewustsein auch wieder zurückkehren zu können… Hellau ähh Hurra!

Fünfzig

Dieses Jahr ist das Jahr des “halben Jahrhunderts” in unserer Familie… Ein Geburtstag und eine goldene Hochzeit… Das klingt nach viel Zeit – ist es ja auch. Oder ist es doch nur ein Wimpernschlag, gemessen an den vielen Evolutionen, Entwicklungen und Begebenheiten, die sich auf unserer Erde, in unserem Universum abgespielt haben und noch abspielen werden?

Nehmen wir unseren “begrenzten Horizont” als Maßstab, erscheinen 50 Jahre je nach Blickwinkel als eine sehr lange Zeit – wenn man sie vor sich hat. Aber rückblickend? Was passt alles in diese Lebenszeit hinein?

Auf einer Feier zu besagtem Anlass, traf sich der vollständige Freundeskeis. Das an sich ist ja schon mal nicht selbstverständlich, denn für manche endet das Leben eben schon eher. Die Freunde waren sich dessen sehr bewusst, denn es wurde mehrfach erwähnt. Es gab ein großes Hallo. Und es wurde gegessen, getrunken und viel gelacht. Zu fortgeschrittener Stunde kam es dem Anlass gemäß zu dem immer wieder schönen: Weißt Du noch…?!

Es wurden diverse Geschichten und Anekdoten zum Besten gegeben und jeder hatte etwas beizutragen. Manchmal variierte die Erinnerung ein bisschen, aber alles in Allem war es ein Rückblick auf eine gemeinsam erlebte Vergangenheit. Wie schön! Es wurde viel gelacht.  Ich konnte mich an einige Geschichten erinnern, obwohl ich noch ein Kind war, als sie passierten. Einige Geschichten kannte ich nicht und war überrascht, was sich von mir unbemerkt abgespielt hatte, oder einfach von mir vergessen wurde.

Aber so ist es wohl oft. Manches aus unserer Vergangenheit verschwindet im Nebel des Vergessens oder wird eben einfach unterschiedlich wahrgenommen. Bei einer Geschichte waren sich die Freunde so gar nicht einig darüber, wer im Vorgarten einer Nachbarin “Schabernack” betrieben hatte. Und es entbrannte unter viel Gelächter eine heftige Diskussion. Es konnte im Endeffekt nicht aufgeklärt werden, wer der “Haupttäter” war. Es spielt auch keine wirkliche Rolle, denn es ist kein richtiger Schaden entstanden. Fakt ist, dass diese damals gemeinsam erlebte Geschichte schon lustig und verbindend war und dass sie nach fast 50 Jahren immer noch für viel Spaß und Zusammengehörigkeitsgefühl sorgte.

Es war ein großartiger Abend – voller Freude und Freundschaft. Wenn das kein Anlass ist ein halbes Jahrhundert zu feiern… so, wie wir eigentlich jeden Tag feiern sollten!