Jeder zieht sich den Schuh an, der im passt….

Wie wahr! LEIDER! Denn bei mir trifft dieser Sinnspruch doppelt zu. Einmal wörtlich… darum habe ich auch so viele Schuhe im Schrank – und einmal im übertragenen Sinn.

Ich fühle mich oft angesprochen, besonders bei kritischen Äußerungen, auch wenn ich gar nicht gemeint bin (siehe Blog “Kühlschrank”). Mein Mann sagt dann auch oft: “… zieh dir doch nicht schon wieder diesen Schuh an…”. Naja, ich arbeite an dieser Schwäche!

Für die “Schwäche”, dass mir tatsächlich jeder Schuh passt – im Wortsinn -, kann ich aber nichts! Egal welchen Schuh ich anprobiere (natürlich in meiner 38iger Größe), passt er an meinen Fuß, als würde er dorthin gehören.

Gestern war ich in einem Outdoor-Sportgeschäft, um eine angemessene Winterjacke für lange Hundespaziergänge und Wanderungen in Franken zu erstehen (es waren einige “Schnapper-Angebote” in einer Zeitungsbeilage angepriesen). Ich fand relativ zügig ein passendes Exemplar und ließ es an die Kasse bringen. “Nur mal so” ging ich in die Wander-Trecking-Outdoor-Schuh-Abteilung. Auch hier waren auf verschiedenen Aufbauten einige “Schnapper”. Nun habe ich natürlich wirklich gute Wanderstiefel, die perfekt sitzen und auch noch sehr gut in Schuss sind, aber der Winter naht, und Wander-Halbschuhe habe ich nicht! Und überhaupt wollte ich ja nur gucken…!

Neben mir auf der Anprobebank sitzt ein Mann in meinem Alter, der offensichtlich direkt von der Arbeit kommt, denn er trägt einen Business-Anzug und probiert ebenfalls Wanderstiefel von dem Schnapper-Aufbau an. Das erste Paar ist ihm zu groß und er stapft zum Aufbau, um die nächst kleinere Größe zu probieren. Die ist ihm dann aber zu kurz. Eine Verkäufern naht, um ihn entsprechend  zu beraten und sie schlägt einen anderen Hersteller vor, der schmalere Modelle und Halbgrößen herstellt. Sie schleppt entsprechende Varianten heran.

Ich habe mittlerweile ebenfalls zwei Modelle anprobiert und eines passt besser als das andere! Und beide sehen gut aus! Und beide haben einen guten Preis! Mist! Schon gerate ich ins Wanken! Aber erstmal werde ich von dem Drama neben mir abgelenkt…

Der Anzugträger versucht ein empfohlenes Paar und stellt fest, dass – obwohl es die passende Größe wäre, er kaum in den Schuh hineinkommt. Die Verkäuferin erklärt ihm, dass das nicht sein könne und fummelt an den Schuhen herum. Der Entspanntheitsgrad des Herren nimmt sichtbar ab. Er steigt wieder aus dem Schuh und die Verkäuferin lamentiert, das die Schuhe dieses Herstellers eigentlich perfekt wären! “Ja, möglicherweise, nur passen müssten sie” resümiert mein Sitznachbar. Plötzlich schreit die Verkäuferin auf und hält in ihrer Hand die Einlegesohle der Wanderstiefel und zieht aus dem selben Schuh eine zweite heraus. “AHA! Ein Produktionsfehler! Die haben zwei Sohlen statt einer reingelegt” jubeliert die Verkäuferin. “Na, dann probieren Sie nochmal” fordert sie den leidlich genervten Herren auf. Der hat mittlerweile aber seine eigenen Anzugschuhe wieder angezogen und scheint sich für heute komplett gegen einen Wanderschuh entschieden zu haben, denn ihm passte ja offensichtlich keiner!

Mir hingegen passte mal wieder ein schöner, dunkelblau mit pinken Nähten abgesetzter, himmlisch leichter und doch wasserfester Wanderhalbschuh zum Schnapperpreis!

Und mir stellt sich unweigerlich die Frage, was schlimmer ist: Wenn einem kein Schuh passt, oder wenn einem eben JEDER Schuh passt?!

Hurricane (Teil I)

Nein, keine Sorge! Es geht nicht schon wieder um Schuhe. Sie sollen nur ein Symbol sein, wie bunt das/mein Leben ist und wie vielfältig. Mal High Heels, mal Gummistiefel.

Letztes Wochenende war ich auf einem Gala-Ball eingeladen. Es waren 1200 internationale Gäste da, es gab eine 10 Mann-Kapelle mit 2 großartigen Sängern und eine “Las Vegas Show” mit Zauberern und Jongleuren!

Natürlich war ich entsprechend gekleidet! Und alleine die Vorbereitung hat schon sehr viel Spaß gemacht! Ich bin nämlich nicht sehr oft auf so einem Ball. Es war wirklich etwas ganz Besonderes für mich.

Ab heute ist Anreise für das Hurricane Open Air Festival in Scheeßel. Es werden ca. 75 000 Besucher erwartet. Das ist viel für einen Ort, in dem sonst nur etwa 6000 Menschen leben. Ich werde, wie letztes Jahr, wieder als Notfallseelsorgerin mit dabei sein (natürlich entsprechend gekleidet – denn es wird ein “Schlamm-Festival”, da es auf einem Acker stattfindet und die Wahrscheinlichkeit, dass es regnet, extrem hoch ist).

Ich habe 2 Nachtschichten. Es wird viel los sein, zumal da die großen “Act’s” auftreten und der Alkohol- und leider wohl auch der Drogenkonsum recht weit vorgeschritten sein dürfte. Ich hoffe, dass es keine wirklich ernsthaften “Ausfälle” gibt und die vielen, überwiegend jungen Menschen Spaß haben und hoffentlich das finden, was sie suchen. Ich unterstelle mal, dass sehr Viele einfach das Leben spüren wollen und deshalb auf diese Art von Veranstaltungen gehen. Ich kann das durchaus verstehen, denn die Stimmung und die Musik kann einen schon mitreißen, wie ich letztes Jahr selber erlebt habe. Mich persönlich würde aber auch ein Orgelkonzert von Bach mitreißen.

Da sind wir wieder bei der Ambivalenz des Lebens – es ist nie nur das Eine oder das Andere. Bei mir ist es immer Beides. Laut und leise, traurig und lustig, Berge oder Meer, Angst und Hoffnung, Klassik oder Rock, Ballkleid oder Gummistiefel. Ich liebe dieses Leben!

Schuhe

Jimmy Choo, Manolo Blanik, SJP  - das klingt doch wie Musik in meinen Ohren! Es wird aus meiner Sicht allerhöchste Zeit (mal wieder) etwas über Schuhe im Allgemeinen und im Speziellen zu schreiben. Das ich das unmittelbar nach dem “Fastenblog” tue, ist natürlich ein kleiner Widerspruch. Naja, ich schreibe ja nur darüber – ich kaufe ja keine…

Vor ein paar Tagen sagte mein behandelnder Arzt zu mir, dass er es nicht verstehen könne, wie man freiwillig so hohe und damit unbequeme Schuhe anziehen könne. Ich trug High Heels, Absatz etwa 10 cm mit einem leichten Platau (in Jeans-Blau). Ich war etwas irritiert, denn erstens sprechen Männer einen selten auf Schuhe an (es sei denn, der hauseigene Schuhschrank wird zu klein) und zweitens hatte ich überhaupt nicht das Gefühl, dass die Schuhe unbequem waren und drittens kann ich auch gut in High Heels laufen, da ich sehr häufig hohe Schuhe trage.

Für mich ein Anlass mir tatsächlich mal die Frage zu stellen: Was ist das eigentlich mit meinem Schuhtic? Beruhigend finde ich schon mal, dass es nicht wirklich gravierende Schäden verursacht (höchstens im Geldbeutel) und ich definitiv nicht die einzige Frau mit diesem Tic bin! Ich weiß sogar von einem Mann, der mehr Schuhe hat als ich!

Der Tic ist auch nicht neu, denn britische Forscher fanden in einem Frauengrab, dass mindestens 1800 Jahre alt ist, schicke Hirschleder-Schuhe mit Korkabsätzen! Und es wird vermutet, dass es mit der Darstellung des sozialen Status zu tun hat.

Für mich gehört zu einem Outfit auch ein entsprechender Schuh. D.h. zu einer Jeans und einem sportlichen T-Shirt gehören Chucks, bestenfalls in einer Farbe die zum T -Shirt passt oder sogar identisch ist. Und zu einem schicken Kleid gehören für mich High Heels. So einfach ist das!

Es ist eigentlich egal, was für Schuhe ich besitzen möchte. Ballerina, Stiefeletten, Peeptoes, Sandalen, Chucks oder Pumps – und ich kaufe auch Wanderstiefel gerne! Am liebsten sind mir aber tatsächlich hohe Schuhe. Ich finde sie einfach schön. Ich muss auch nicht dauernd und ständig Schuhe kaufen (das wäre auch auf Dauer sehr kostspielig). Es macht mir ebenso viel Spaß, durch Schuhgeschäfte zu bummeln und zu gucken. Gelegentlich probiere ich auch das ein oder andere Paar an. Oder ich surfe im Internet nach den aktuellen Trends bezüglich Form und Farbe. Und es gibt da echte Kunstwerke!

Also es scheint weniger die Jagd zu sein – wobei ich mich natürlich über Schnäppchen sehr freue – sondern eher um das betrachten. Naja, zugegebenermaßen habe ich nicht gerade wenig Schuhe, aber es nimmt keine überproportionalen Ausmaße an! Ehrlich nicht! Imelda Marcos, die Frau des ehemaligen philippinischen Diktators hatte angeblich über 1000 Paar. Maria Carey angeblich mehr als 10x so viele!!! Deutsche Frauen haben im Durchschnitt 25 Paar (Männer 9 Paar). Ich liege jedenfalls zwischen Imelda Marcos und der “deutschen Durchschnittsfrau”… und nichts ist bekanntlich so gut geeignet für die soziale Evolution des Menschen, wie Gegenstände, die eigentlich überflüssig sind! Denn tatsächlich ist es ja (leider) so, dass wir immer nur EIN Paar Schuhe gleichzeitig tragen können.