Türen

In eigener Sache:

Ich bin ab morgen für zwei Wochen in “Schreibklausur”, um an meinem nächsten Buchprojekt zu arbeiten. Es wird im August nächsten Jahres wieder in dem wunderbaren Vier-Türme Verlag erscheinen.

Ich freue mich sehr darauf, viel zu schreiben, zu lesen und lange Spaziergänge mit meinem Hund im Schnee machen zu dürfen. Und es wird auch ein paar Begegnungen mit wunderbaren Menschen geben und ich werde meinen Sohn nach vielen Wochen wieder sehen. Was kann es Schöneres in der Adventszeit geben!?

Advent hat viel mit Türen zu tun. Ich wünsche all meinen Leserinnen und Lesern viele, weit offene Türen. Und vielleicht gelingt es ja Türen, die man selber verschlossen hat, ein kleines bisschen auf zu stoßen.

Eine gesegnete, schöne Adventszeit

wünscht

Corinna

Offene und geschlossene Türen

Als ich diese wunderschöne Tür in einer Nebenstraße in der Bamberger Altstadt entdeckte, musste ich an eine Begegnung mit einer Freundin denken.

Wir waren gut befreundet gewesen, als unsere Kinder noch klein waren. Bevor sie in die Schule kamen, verloren wir uns durch Umzüge, andere Interessen und “viel zu tun” aus den Augen. Eine Tür wurde geschlossen. Nicht im Zorn zugeschmissen und verriegelt, so dass keine Möglichkeit bestand sie je wieder zu öffnen – nein, sie wurde einfach leise zu gemacht und fast vergessen.

Gelegentlich ging ich gedanklich an dieser Tür vorbei, dachte an die Freundin und wie es ihr und ihren Kindern wohl geht, und machte mir eine mentale Notiz, mich mal wieder zu melden, bzw. nach ihr zu suchen (was Dank der Vielzahl an modernen Medien und sozialen Netzwerken ja nicht so schwierig ist).

Und so vergingen die Jahre.  Immer seltener dachte ich daran diese Tür wieder zu öffnen. Ich hatte einfach zu viel um die Ohren und überhaupt… Zu lange her, kann ich ja immer noch machen, und so weiter und so weiter. Die Kette der Ausreden war lang.

Was für alberne Begründungen! Denn keine davon ist wahr! Das wurde mir klar, als ich realisierte, dass ich möglicherweise eben nicht noch später Dinge erledigen kann, weil ich evtl. tatsächlich keine Zeit mehr dazu haben würde. Es dauerte ein weiteres Jahr bis ich den Mut fand an die Tür zu klopfen, in der Hoffnung, dass sie geöffnet würde.

Und das wurde sie! Ich war erfreut, gerührt und unendlich dankbar. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass die Tür ohne Vorbehalt, Vorwürfe oder Ressentiments geöffnet wurde. Und ich war überrascht, wie einfach es doch eigentlich sein kann, vermeintlich geschlossenen Türen wieder zu öffnen, wenn man sich bloß traut und zugegebenermaßen habe ich ja auch über 15 Jahre dafür  gebraucht… Aber – und das ist das Gute daran: Es war nicht zu spät!