Knöpfe

Ich bin nicht ganz sicher, welcher schlaue Mensch Knöpfe erfunden hat. Fest steht, er oder sie war ein Genie! Knöpfe gab es bereits in der Antike, die aber eher der Zierde dienten. Die dazugehörigen Löcher wurden in Deutschland erst im 13. Jahundert erfunden (aha – die Erfindung eines Lochs…) und führte zu einer neuen, enganliegende Modern (nochmal -aha!).

Druck-, Knebel-, Durchstech-, Kugel-, Posamenten-, Zwirn- und Lochknöpfe gilt es zu unterscheiden. Es scheint ein ganzes Universum an Knöpfen zu geben. Mir, als praktisch unbegabter Frau fehlten diese Kenntnisse bis heute.

Jeden Tag knöpfe ich meine Jacke auf oder zu, Schuhe, Taschen, Körbe, Kästen, Blusen, Hemde, Kissenbezüge und vieles mehr nutze ich ohne darüber nach zu denken. Spätestens, wenn es einem aus gesundheitlichen Gründen schwer fällt einen Knopf zu öffnen oder zu schließen, bemerkt man, wie nützlich dieser Geniestreich ist.

Das Desaster nimmt bei mir seinen Lauf, wenn ein solcher abreißt, wie heute morgen. In Eile, hektisch nach dem passenden Outfit suchend, griff ich eine meiner aktuellen Lieblingsblusen, warf sie über und im Treppe runterlaufen knöpfte ich sie zu. Ein leises metallisches Geräusch machte mich darauf aufmerksam, das mich auf der Treppe ein Gegenstand überholte. Ein Blusenknopf.

Mist! Ich wollte los und zwar genau mit dieser Bluse! Also suchte ich meine “Nähmaschine” , die aus einem bei einem Discounter erstandenen Set von Nadeln, Fäden, einer Schere, Einfädelhilfe (die nie funktioniert) und ähnlichen mir unbekannten Dingen besteht. Glücklicherweise hatte meine fürsorgende Mutter irgendwann einmal etwas für mich angenäht und dabei den Restfaden in dem sprichwörtlichen Nadelöhr belassen. Ansonsten wäre meine Mission, den Knopf hier und jetzt wieder anzunähen schon gescheitert. Ich habe nämlich überhaupt keine Geduld, um einen riesigen Faden in ein winziges Nadelöhr zu pfrimeln…

Da ich es besonders klug anfangen wollte – ich habe seit Jahren keinen Knopf mehr angenäht- nähte ich den (Kugel-)Knopf so fest an den Stoff, das ich mich fragen musst, ob dann wohl der Stoff noch dazwischen passen würde. Also zerrte ich die drei Stiche etwas lockerer und setzte etwa 25 weitere dazu, damit ich ja nie wieder diesen dusseligen Knopf annähen muss.

Ha! Geschafft! Stolz betrachte ich mein Werk, werfe die Bluse erneut über, schließe die oberen Knöpfe und frage mich total irritiert, wo sich denn jetzt “zumKuckuck” der eben von mir so genial angenähte Knopf befindet, denn ich erfühle und sehe nur eine gähnende Leere an der Stelle, wo eigentlich der Knopf hätte sein sollen. Nach hektischem herumfummeln entdecke ich ihn…. Zwar an der eigentlich richtigen Stelle, aber auf der linken Seite des Stoffes – also innen! Und eben so fest angenäht, dass er sich nicht ohne massive Gewalt abtrennen läßt….

Fazit: Ohne Worte