… unser täglich Brot gib uns heute

In Deutschland gibt es eine Vielfalt an Brotsorten. Im deutschsprachigem Raum werden über 600 verschiedene Schwarz – , Grau- und Weißbrotsorten angeboten. Das liegt wohl einerseits an der Kreativität der Bäcker, aber natürlich auch an der Vielzahl von unseren Getreidesorten, z.B.  Roggen, Weizen und Dinkel.

Früher, als ich noch ein Kind war, schickte mich meine Mutter abends schnell noch los, um ein frisches Brot zu holen. Ich tat das sehr gerne, weil ich das Wechselgeld behalten durfte und weil ich den Duft in der Bäckerei so mochte. Den Weg zurück überstand das Brot meistens nicht unbeschadet. Ich naschte schon von der Kruste, in dem Ich mit den Fingern ein kleines Loch bohrte und kleine Stücke der Kruste abriss. Das Ergebnis war, dass das Brot, wenn ich es ablieferte, eben schon im wahrsten Sinne des Wortes “angefressen” aussah.

Als Kinder hatten wir natürlich auch nie Zeit zum Essen und  meine Mutter trug mir an Sommertagen, wenn wir lange draußen spielten das Brot nach. Es gab dann “Klappbrot”. Herrlich! Nichts schmeckt so gut wie eine zusammengeklappte frische Scheibe Brot mit dicker Butterschicht, draußen auf dem Hof.

Noch heute liebe ich den Duft von frischen Brot und der “Knust” gehört immer mir! Tatsächlich denke ich dann manchmal an “Brot für die Welt” und an einen Satz im Vaterunser, dass wir alle schon so oft gesprochen haben. “Unser täglich Brot gib uns heute”. Wie selbstverständlich ist es für uns unter vielen verschiedenen Brotsorten aussuchen zu können und ganz sicher zu sein, dass wir auch ein Brot bekommen, wenn wir in die Bäckerei gehen und danach fragen  (und es natürlich bezahlen).

Wikipedia weiß, das Brot zu den Grundnahrungsmitteln gehört. Das sind Nahrungsmittel, die in der jeweiligen Kultur mengenmäßig den Hauptbestandteil der Ernährung des Menschen ausmachen. Dazu gehören Getreide, Reis, Kartoffeln  und Hülsenfrüchte.  Wenn wir “über Land” fahren, sehen wir Getreidefelder ohne Grenzen. Bauern, die pflügen und ernten. Manchmal gibt es eine etwas schlechtere Ernte, weil es zu trocken, oder zu nass war. Aber nie so, dass wir einen echten Mangel an Getreide für Brot hätten. Im Gegenteil, wir haben sogar genug um es in Biogasanlagen zu verbrennen und es als Treibstoff in unsere Autos zu füllen.

Habe ich mir jemals ernsthaft die Frage gestellt, ob ich noch ein Brot bekomme, wenn ich einkaufen gehe? Und doch bitte ich fast täglich darum – jedenfalls dann, wenn ich ein Vaterunser spreche. Und das ist auch ganz gut so. Ich sollte mich sehr wohl daran erinnern, dass dieses Übermaß an Masse und Sorten nicht selbstverständlich ist. Ich habe niemals das wirkliche Gefühl von “Hunger” verspürt.  Ich kann nicht einmal erahnen, wie es für Mütter sein mag, die hilflos dabei zusehen müssen, wie ihre kleinen Kinder in ihren Armen an Hunger sterben.

Vielleicht sollte ich nicht so oft um das bitten, was ich eh schon reichlich habe, sondern eher danken! Wie wäre es mit:

“Vater wir leben von deinen Gaben.

Segne das Haus, segne das Brot.

Gib uns die Kraft, von dem was wir haben,

denen zu geben in Hunger und Not.

                                             (Gotteslob 16//7

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