Mainstream

Wer so viel schreibt, wie ich, muss natürlich auch viel lesen! Da ich ein langes Wochenende mit viel Zeit vor mir habe, gehe ich, um Amazon mal wieder ein Schnippchen zu schlagen, in meine Lieblings-Buchhandlung in meiner Stadt. Hier werde ich immer sehr freundlich begrüßt, kompetent beraten und es gibt immer einen Tee und einen kleinen persönlichen Plausch. Sehr angenehm!

Es ist immer ziemlich verlockend in dieser kleinen, aber sehr gemütlichen und gut sortierten Buchhandlung zu stöbern. Da ich keine besondere Idee habe, schaue ich als erstes auf den “Neuerscheinungs-Tisch”. Ich überfliege die Titel. Bei einigen bleibe ich hängen und lese den Klappentext. Viele Titel sind mir aus der Presse, aus Gesprächen mit Freunden(-innen!) bekannt. Gerade am Wochenende hatten wir in geselliger Runde eine hitzige, aber lustige Diskussion, was man gerade aktuell so lesen “muss”.

Ich vertrete die Meinung, dass man auch mal ein “schlechtes” Buch lesen muss, um ein fundiertes Statement abgeben zu können. Und wie immer liegt die “Schönheit” (eines Buches) ja im Auge des Betrachters/Lesers. Natürlich ist immer die Frage, ob man sich tatsächlich dem “Mainstream” anpassen muss, oder will… Ich persönlich springe allerdings sehr gerne und sehr schnell auf den Zug der “Neuigkeiten” auf, und verbuche es unter “Neugierde”. Das rechtfertigt, warum ich eben auch mal Bücher lese, die ich eigentlich nicht lesen würde, aber gerne mitrede und weiß, worüber “man” gerade spricht …. Wiki weiß, dass “Mainstream” den Massengeschmack in Form von Kulturdominanz wiederspiegelt…!” Aha!

Innerhalb einer Viertelstunde habe ich einen Stapel von Büchern aufgehäuft, die ich alle gerne aktuell lesen würde. Der Stapel überschreitet definitiv sowohl meine zeitlichen als auch finanziellen Ressourcen. Deshalb lege ich den größten Teil der Bücher zurück, speichere die Titel auf meiner mentalen Festplatte, um sie bei Gelegenheit zu lesen und entscheide mich für drei Bücher.

Alle drei Titel befinden sich auf der Spiegel-Bestsellerliste. Das ist mein persönliches Barometer für aktuelle Sachliteratur und Belletristik. Glücklich nehme ich den Stapel und gehe zur Kasse und sofort entspinnt sich eine lebhafte Disskusion mit “meiner” Buchhändlerin über die Titel. Und prompt empfiehlt sie mir noch ein weiteres Buch, dass ich dann auch noch als Geschenk für meinen Sohn mitnehme, der – so befinde ich, nach einer anstrengeden Klausuren-Phase im Semester etwas Entspannung verdient hat.

Auch dieser Titel ist neu und im “Mainstream” verankert. Egal – ich habe mir ja schon meine innere Absolution, dass ich auf der “Massengeschmack-Welle” mitreite, erteilt und freue mich auf ein paar schöne Stunden auf dem Sofa mit meiner Beute.

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