Auf der Suche nach dem “Ping”

Es gibt Geräusche, die können einen an den Rand des Wahnsinns treiben – das ticken einer Uhr, wenn man nicht schlafen kann oder ein tropfender Wasserhahn, oder das “Kreischen” von Kreide auf einer Tafel….

Als ich neulich morgens noch schlaftrunken in die Küche taumelte, um den dringend benötigten Kaffee zu kochen, hörte ich ein “Ping”. Nicht sehr laut, aber in einem penetranten, regelmäßigen zeitlichen Abstand. Meine geistige Festplatte war noch nicht wirklich hochgefahren, so dass ich das Geräusch nicht gleich zuordnen konnte. Auch die Lokalisation war nicht klar. Erstmal Kaffee!

Als mein Mann die Bühne des Geschehens betrat, erklärte er mir sofort, dass er “die ganze Nacht” auf der Suche nach dem “Ping” gewesen wäre….. Offensichtlich erfolglos. Inzwischen hatte ich die erste Tasse Kaffee intus und das Koffein half meinem lahmen Verstand auf die Sprünge: “Das ist ein Rauchmelder”, diagnostizierte ich. Das hatte mein Mann aber auch schon festgestellt,  jedoch die Quelle des Übels nicht gefunden.

Das es nur ein Rauchmelder im Keller sein konnte, war klar, denn sonst wäre das Geräusch, das anzeigt, dass die Batterie leer ist, lauter gewesen. Im Keller hatte mein Mann nach eigenen Aussagen aber ja schon die halbe Nacht verbracht, um den besagten Rauchmelder zu finden.

Nun neigen Männer ja manchmal, wenn ich mal etwas plakativ formulieren darf,  gelegentlich zu leichten Übertreibungen. Die “ganze Nacht” war mein Mann definitiv nicht im Keller! Aber egal! Jedenfalls hatte er sich redlich bemüht. Da wir nur zwei Rauchmelder im Keller haben, versuchte ich noch mal mein Glück. Der im Heizungsraum war es schon mal nicht. Das hatte mein Mann aber auch selber schon festgestellt, erklärte er mir nachdrücklich.

Blieb nur noch der im Waschkeller – und ganz klar – hierher kam das “Ping”! Nur… wo genau war der doofe Rauchmelder? Dunkel meinte ich mich zu erinnern, dass er immer auf dem Trockner stand. Doch dort befand sich ein großes “Nichts”. Definitiv kam das “Ping” aber aus dieser Gegend. Ich vermutete, dass er wohlmöglich hinter den Trockner gerutscht war. Unter großem Getöse schafften mein Mann und ich es, den Trockner von der Wand weg zu rücken. Wieder ein großes “Nichts”!

Wir waren massiv überfordert, denn wir hörten das Geräusch klar aus dieser Region, konnten das “Ping” aber nicht orten. Langsam kam ich mir etwas dümmlich vor, schickte meinen Mann wieder rauf und stellte mich direkt vor den Trockner und suchte hochkonzetriert mit allen Sinnen nach dem “Ping”.

Und da – endlich! Ein weißer Rauchmelder – im Eck, an der weiß gestrichenen Decke über dem Trockner…. der Rauchmelder. Ein echter Fall von Mimikry! Wie hätte mein Mann den auch Nachts finden sollen?

Der Übeltäter wurde sofort mit einer neuen Batterie ausgestattet und wieder an seinem alten zu Hause plaziert.

Und was lernen wir daraus? Mal wieder gar nichts! Denn ich wette, beim nächsten Mal werden wir ihn wieder nicht finden!

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