Ein Tropfen aus Rotenburg

Anja Glock (r.) und Gisela Flake haben vielfältige Eindrücke ihres Einsatzes in Äthiopien festgehalten.

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© Mediengruppe Kreiszeitung
Anja Glock (r.) und Gisela Flake haben vielfältige Eindrücke ihres Einsatzes in Äthiopien festgehalten.
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Rotenburg – Von Corinna Kohröde-Warnken. Hilfe zur Selbsthilfe, ein kulturgerechtes Angebot für die Ärmsten: Diesem Ansatz haben sich Gisela Flake und Anja Glock aus Rotenburg verpflichtet. Sie leisten ihren Beitrag dort, wo er dringend benötigt wird: in Äthiopien. Doch das ist nicht immer so einfach wie erhofft.

Äthiopien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und ist als sogenannter „Vielvölkerstaat“ mit mehr als 80 Ethnien der zehntgrößte Staat und der größte Binnenstaat in Afrika und rund dreimal so groß wie Deutschland. Auch die Landschaft, die zu 50 Prozent über 1200 Meter hoch liegt, ist schon durch die dadurch bedingten Klimaschwankungen spektakulär. All das hatte aber mit den Gründen zu der jüngsten Reise der beiden Frauen wenig zu tun. Das temperamentvolle Reise-Duo kennt sich aus der Kirchenvorstands-Arbeit der Stadtkirche. Flake war bereits vier Mal in Äthiopien, und Anja Glocks Traum, einmal nach Afrika zu reisen, passte zeitlich mit der fünften Reiseplanung von Flake zusammen. Sie engagiert sich seit vielen Jahren für das Mütter-Kind Projekt zur Errichtung eines Kreißsaals und für das Podoconiosis-Projekt. Das schwierige Wort erklärt die gelernte Hebamme als Lymphentzündung durch Barfußlaufen und das Eindringen von Silikaten in kleine Wunden, sodass es zu schweren Lymphstauungen des gesamten Unterschenkels kommen kann.

Die beiden aktiven Frauen wollten Sach- und Geldspenden persönlich übergeben. „Die medizinischen Geräte wie Milchpumpen und Verbandsmaterialien konnten wir aber leider nicht selbst übergeben“, so Flake enttäuscht. „Der Zoll ist uns dazwischen gegrätscht. Mittlerweile ist aber alles angekommen.“

Bei der Einreise wurden die beiden auf Ebola getestet, was schon mit viel Angst verbunden war, erzählt die 41-jährige Anja Glock, die in der Pathologie des Rotenburger Diakonieklinikums arbeitet. Ansonsten empfanden die beiden Frauen keine wirkliche Bedrohung. Die Besonderheit dieser Reise war für sie das Einlassen auf eine völlig fremde Welt, ohne zu wissen, was kommt.

„Die Realität der Armut, die Korruption, das Ringen um Macht und die Kriminalität besonders in der Hauptstadt Addis Abeba waren erst einmal schockierend. Die Kontraste und der Fortschritt des Landes beeindruckten mich aber sehr. Besonders die Herzlichkeit, Freundlichkeit, Zuvorkommenheit und Hilfsbereitschaft waren teilweise überwältigend“, resümiert Glock. Die Kontraste des Landes, sowohl landschaftlich, kulturell, sozial als auch spirituell, seien riesig.

Durch die vielen verschiedenen Ethnien gibt es auch viele verschiedene Glaubensgemeinschaften. Die größten Gemeinschaften bilden demnach die äthiopisch-orthodoxen Christen, die sunnitischen Muslime und die vielfältigen äthiopisch-evangelischen Christen. „Und genau wegen dieser Kontraste und der großen Not fahre ich wieder hin“, sagt Flake. Auf die Frage was sie antreibt, antwortet sie mit nur einem Wort: „Gerechtigkeit.“ Sie wisse, dass sie und ihr Tun nur ein Tropfen auf den heißen Stein sei, aber aus vielen Tropfen würde irgendwann mal ein Ozean…

Spendenkonto: Stadtkirchenkonto, Sparkasse Rotenburg, BLZ: 24151235, Kontonummer: 251 585 85 Stichwort: „Mutter-Kind-Projekt“ oder „Podoconiose“.

Kochmuskel

Um noch einmal auf “Talente” zurück zu kommen…. Das Nichtvorhandensein eines bestimmten Talentes macht uns nicht zu  einem “Loser”. Das Nichtvorhandensein von einem “kochen können” (was ja ersteinmal nur mit praktischen Fähigkeiten zu tun hat, das man natürlich zu einer “hohen Kunst” bringen kann) lässt einen höchstens verhungern.

Wobei – ein Käsebrot schmieren geht ja immer. ( Siehe Blog “Käsebrot”).

Mein Sohn hat eine revolutionäre, anatomische Entdeckung gemacht. Ein bisher unbekannter Muskel wurde im menschlichen Körper, oder genau: im Körper von Müttern entdeckt. Wo er genau verläuft, konnte jedoch nicht festgestellt werden. Fakt ist aber: Es gibt ihn! Behauptet mein Sohn.

Und man/Mütter können ihn trainieren! Mein Sohn schaffte es schon mit knapp 2 Jahren auf den Trip-Trap Stuhl zu klettern, um nur ja schauen zu können, was da im Topf so vor sich hin köchelt. Und seit er reden konnte, wurde schon morgens gefragt, was es denn mittags zu essen geben würde. Auch wenn wir irgendwo eingeladen oder zu Besuch waren, war das eine sehr wichtige Information! Das ist bis heute so geblieben. Wenn er zu uns zu Besuch kommt, darf er sich etwas aus meinen zugegebener Maßen relativ eingeschränktem Repertoiere wünschen.

Da wir nur eine vergleichbar überschaubare Menge von Menschen in unserer Familie sind, überfordert mich das eigentlich erst einmal nicht. Das ändert sich schlagartig, wenn wir mehr als 4 Personen sind (oder die Frequenz steigt). Dann fehlt mir schon das nötige Equipment. Nämlich größere Töpfe…

Mein Sohn stellte also nun die Behauptung auf, besagten Muskel trainieren zu können, da er natürlich weiß, dass kochen nicht gerade zu meinen Lieblings-Tätigkeiten gehört. Wohlmeinend wollte er mir mit Trainingseinheiten (wie uneigennützig….) das Kochen erleichtern. Das gipfelte darin, dass er während eines mehrwöchigen Praktikums eben wieder längere Zeit bei uns weilte. Und ich, entgegen meiner sonstigen Essgewohnheiten, abends dann ein “warmes Mahl”, so das geflügelte Wort bei uns, kochte. Ich musste mir damit schon morgens (am besten am Tag zuvor) überlegen, was ich einkaufen musste, bzw. was der Kühlschrank noch so hergab. Und der Muskel, der keiner ist, sonder Nerven(!) wurden  in dieser Zeit maximal trainiert/malträtiert!

Fazit: Entweder habe ich diesen Muskel gar nicht, oder er ist nur unvollständig ausgebildet, und trainieren läßt er sich schon mal gar nicht und ich kann auch nicht erkennen, warum diese Art von Training Spaß machen soll.

Für meinen Sonnenschein M.