Alte Hüte

Aus dem Nachlass meiner vor einigen Jahren verstorbenen Oma habe ich zwei grosse Tüten mit Hüten bekommen. Eine ihrer Schwestern war Hutmacherin, ein Beruf, den es heute nur noch ganz selten gibt. Entsprechend viele Hüte hatte meine Oma. Und was für welche! Ich war total begeistert und habe einen Großteil behalten, weil ich ein “Hut-Gesicht” habe… Ich meine damit, dass ich Hüte gut tragen kann… finde ich!

Nun ist der Spruch vom “alten Hut” etwas abgegriffen, dennoch muss ich ihn bemühen, denn während ich die verschiedenen Modelle aufprobierte, fragte ich mich, zu welchen Gelegenheiten meine Oma den Hut wohl getragen hat und was sie damit erlebt hat und ob früher vielleicht alles besser war…?!

Noch so ein “KO- Spruch” – oder nicht? Ist das Alte wirklich alt, oder wird aus “alt” nur wieder modern und fast neu? Sind die “Neuigkeiten” besser? Das muss wohl jeder für sich beantworten, jedenfalls lässt sich damit trefflich jammern. Und das alleine tut ja manchmal auch schon gut.

Zurück zu den Hüten und der Mode. Die geerbten Modelle stammen alle aus den 50zigern und 60zigern. Da war ich noch nicht einmal geboren. Also sind sie für mein Empfinden wirklich alt. Aber auch das ist natürlich relativ! Ich probierte die verschiedenen Hüte jedenfalls mit unterschiedlichen “looks” und siehe da… ich fand es sehr cool und überhaupt nicht altmodisch. Ich bin fest entschlossen, die alten Hüte öfter zu tragen und mal sehen, was ich damit alles erlebe!?

Zugegeben – einige der Hüte sind nicht so schön. Sie haben ein Topfform und weisen auch Gebrauchsspuren auf. Die werde ich nicht tragen. Aber die Tochter einer Freundin spielt Theater und freut sich auch über diese, von mir abgewiesenen Modelle. Und so finden sie doch noch einen Nutzen und ihre Bestimmung.  Das würde meine Oma sicher freuen und vielleicht räumt meine zukünftige Enkelin ja mal meinen Schrank aus und denkt sich: “… Was für tolle, alte Hüte… ob sie mir wohl gut stehen…?”  Das würde mich dann wiederrum freuen!

Der Kühlschrank

… ist in meiner Familie ein sehr wichtiges Möbel. Meiner Ansicht nach, ist viel zu viel darin. Und hier gehen die Meinungen gravierend auseinander. Aber nicht nur die Quantität ist ein Diskussionspunkt, sondern auch die Qualität. Denn natürlich ist der “richtige” Joghurt nicht darin. Oder es liegen Lebensmittel darin, die nicht dort hin gehören. Oder eben doch! Ich finde z.B. schlabberige, matschige Gummibären schrecklich. Darum lege ich alle “Gummifletsch” in den Kühlschrank, damit sie bissfest sind. Und natürlich Schokolade und Pralinen. Aber wie gesagt – darüber kann man kontrovers diskutieren.

Kürzlich erzählte ein Kollege, als wir über Kommunikation im allgemeinen und im Speziellen sprachen, folgende Begebenheit (ein Kühlschrank spielt hier die eigentliche Hauptrolle):

Er kam nach einem turbolenten Arbeitstag nach Hause. Seine Frau, ebenfalls voll berufstätig, war unmittelbar vor ihm eingetroffen. Wie in vielen Familien auch hier – der erste Gang geht zum Kühlschrank. Besagter Kollege öffnete die Kühlschranktür und sagt: “Der Kühlschrank ist leer.”

Als der Kollege die Geschichte bis hier her erzählte, habe ich hörbar nach Luft geschnappt. Der Kollege grinste und sagte: “Aha, Du auch!” Er berichtetet weiter, das es, nach diesem Satz eine “länger anhaltende Grundsatzdiskussion” mit seiner Frau gegeben hätte….

Ich kann das absolut nachvollziehen, denn ich wäre nach so einer Ansage auch explodiert. Ich nehme an, vielen ginge es genau so, denn oftmals zieht man sich eben “Schuhe an, die einem nicht passen”. Ich hätte, so wie die Frau des Arbeitskollegen, sofort interpretiert, dass ICH nicht dafür Sorge getragen habe, dass der Kühlschrank ausreichend befüllt ist.

Und genau darin liegt des Pudels Kern: Interpretation! Denn tatsächlich hat er ja wirklich nur “festgestellt” : Der Kühlschrank ist leer. Seine Frau (1 Mio. andere Frauen, mich eingeschlossen, ebenso) interpretierte diesen Satz…

Fazit: Ich könnte jetzt Loriot zitieren: “Männer und Frauen passen einfach nicht zu einander.” Tue ich aber nicht, weil es nicht stimmt!

Also nochmal: Fazit: Lasst uns alle Kühlschränke dieser Welt abschaffen, denn sie sind nicht “friedensstiftend”!

Ente in pink

Tja, selber schuld! Nun werde ich wohl mein Leben lang mit der Farbe pink in Verbindung gebracht. Aber ich finde es gar nicht schlimm! Im Gegenteil! Nun ist pink eigentlich gar nicht meine Lieblingsfarbe, sondern grün. Dennoch steht diese Farbe ja bei mir für eine Lebenssituation und ein Lebensgefühl. Und es passt noch immer. Darum sind sowohl mein Logo als auch meine Visitenkarten ebenfalls pink.

Als ich den Namen für den Blog überlegte, sagte ein Freund, dass ihm dabei eher die “homsexuellen Szene” einfalle und tatsächlich sprach mich auf einem Seminar eine Journalisten-Kollegin an und fragte ob mein Blog für Lesben wäre… Autsch! Knapp daneben ist auch vorbei!

Ich habe recherchiert: Pink steht auf der Unbeliebtheitsskala bei Männern und Frauen ganz oben! Und pink wird auch “die provozierende Schwester von rosa” genannt! Und in der Farbpsychologie steht pink für Präsenz, gesehen werden und Dominanz! Nochmal: Autsch!

Fakt ist, das ich gerade eine winzig kleine, knallpinke Radiergummi-Ente geschenkt bekam, über die ich mich wahnsinnig gefreut habe, da sie so unerwartet, einfach so – bei mir mit einer tollen Karte in meinem Briefkasten anlandete. Eine sehr junge Frau dachte an mich, als sie das pinke Ententier sah. Was für ein Geschenk!

Viele Menschen aus meinem Umfeld scheinen mich mit der Farbe pink in Verbindung zu bringen. Ich bekomme oft Blumen in pink, Geschenke sind in pinkes Geschenkpapier eingewickelt und ich habe ein pinkes Dirndl.

Neulich habe ich bei Facebook gesehen, dass man einen Test machen kann, welche Farbe einem entspricht. Ich habe den Test nicht gemacht. Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn nicht pink oder wenigstens grün dabei herausgekommen wäre.

Soll ich auf Grund all dieser Tatsachen den Blog umbenennen? www.grünesleben.de? Mir grüne Schuhe kaufen? Mein pinke Geschichte umschreiben in eine grüne Geschichte? (und wer weiss, was grün alles bedeutet…?) Nein, ganz sicher nicht! Denn mein Leben ist eben pink. Und ausserdem habe ich ja jetzt auch noch mein pinkes Enten-Radiergummi-Haustier!