Vorsicht Weihnachten

Wenn dieses Schild an meiner Haustür hängt, fängt es bei mir an zu “weihnachten”. Aber wie das Schild schon sagt: sehr vorsichtig. Ich bin eigentlich ein echter “Wehnachts-Grinch”. Obwohl ich Kerzen, Marzipan und heimelige Abende mit Familie und Freunden sehr mag. Aber der Hype um Weihnachten an sich ist mir zu viel. Konsum, Stress und ein “overkill” an Illumination und Dekoration. Einen Dekoalptraum wird man bei mir deshalb nicht finden, jedenfalls nicht Quantitativ. Dafür arbeite ich gerne mit Farbe. Letztes Jahr war türkis im Trend. Dieses Jahr ist es – wie könnte es anders sein – pink!

Wie gesagt, es ist nicht viel Deko, nur ein paar wenige, ausgewählte Dinge. Mich erschlägt der Lichterglanz auf den Weihnachtsmärkten und Häusern oft. Und die übervollen Städte und Geschäfte nerven mich. Die Suche nach Geschenken finde ich anstrengend. Ich schenke lieber, wenn ich etwas sehe, von dem ich denke, dass sich ein  lieber Mensch darüber freut, und nicht, weil man es eben so macht an Weihnachten. Die meisten von uns haben doch sowieso alles was sie brauchen. Und das, was wir wirklich brauchen, können wir nicht kaufen. Ich freue mich am meisten, wenn mir jemand “Zeit” schenkt. Für Begegnungen, gemeinsame Unternehmungen oder einfach für ein Stündchen Plauderei. Außerdem ist es mir zu Weihnachten immer zu kalt. Ich fände frühlingshafte Temperaturen ganz angenehm. Aber dazu muss ich wohl den Breitengrad wechseln.

Worum geht es mir denn Weihnachten? Eigentlich ist es doch eine Geburtstagsfeier. Und die feiert man mit Familie und Freunden. Wäre das nicht schön, wenn man es so sehen könnte? Eine nette Feier ohne den Stress, Besinnlichkeit, Harmonie und Perfektionismus unter einen Hut zu bringen. Alles hübsch machen: Der schönste Baum, das beste Essen, die richtigen Geschenke und alles möglichst harmonisch. Eine Illusion? Ich denke, das ist gut möglich, wenn man sich auf das Wesentliche besinnt. Die Geburtstagsfeier eines kleinen Kindes, dessen Eltern schutz- und heimatlos waren. In einigen Ländern gibt es eine schöne Tradition. Es wird immer ein Gedeck mehr aufgelegt, für jemanden, der vielleicht noch kommt. Wie wäre es, wenn jeder Haushalt einen Menschen, der einsam, alleine, alt oder krank ist, zu sich einladen würde? Oder jemanden, mit dem man zerstritten ist, oder Jemanden mit dem man schon immer mal in Gespräch kommen wollte. Die Welt wäre für einen Moment ein kleines bisschen besser…. Und (Geburtstags)Partys, wo auch Menschen sind, die wir noch nicht so gut kennen, oder nicht so häufig treffen, sind doch oft die Interessantesten.