Radio Talkshow

Wer wünscht sich nicht, einmal eine “Prinzessin”  sein zu dürfen? Ich habe mich wie eine gefühlt, als ich am letzten Mittwoch in der Radio Talkshow “Calando” zu Gast seien dürfte. Ich hatte die sympathische Moderatorin in Frankfurt auf der Buchmesse kennengelernt, als sie mich nach dem Interview auf den Autorensofa spontan in ihre Sendung nach Wetzlar einlud. Ich sagte damals sofort zu und freute mich seit Wochen auf diesen Termin.

Erst einmal googelt ich, wo Wetzlar in Deutschland liegt. Diese Ecke ist mir nicht so vertraut. Die Zugfahrt zum Sender war weit, entsprechend lang (zwei mal umsteigen) und anstrengend, weil ich sehr früh aufstehen musste. Ich hatte ein bisschen Sorge, weil auf die DB ja nicht immer Verlass ist und bei einer Livesendung sollte der Talkgast ja eigentlich dabeisein. Es ist alles gut gegangen und ich wurde mit einem Shuttle zum Sender gefahren und herzlich empfangen.

ERF Medien ist der älteste deutsche Privatsender und finanziert sich ausschließlich aus Spenden, erfuhr ich überrascht. Dann ging es auch schon ins Tonstudio. Und es war genau so, wie man es sich vorstellt. Schallisolierter Raum, hinter einer Glascheibe der sehr nette   Tontechniker, Kopfhörer, eine rote Lampe, die leuchtet, wenn man “on Air” ist, und aus dem Kopfhörer die Stimme des Technikers, der sagt, wieviel Sekunden das Lied noch läuft.

Dank der guten Einweisung fand ich mich schnell in den Ablauf ein und die sehr gut vorbereitete Moderatorin, machte es mir leicht auf ihre Fragen zu antworten. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass es eher ein nettes Geplauder am Küchentisch war, statt ein hochprofessionelles Format. Und so wurde auch viel gelacht. Es hat einfach riesig Spaß gemacht und ich war fast ein bisschen traurig, dass es so schnell (zwei Stunden!) vorbei war.

Nach Ende der Sendung wurde ich promt für das nächste Jahr wieder eingeladen. Warum? Weil im August 2017 mein nächstes Buch im Vier-Türme Verlag erscheint (Juhu!!! Ich bin sehr glücklich darüber!). Der (Arbeits-)Titel ist “Im Wartezimmer.  8 Männer und Frauen haben mir von ihrem Leben mit einer chronischen Krankheit (sogenannte Volkskrankheiten) erzählt, und was sie in dieser teilweise jahrelang andauernden schweren Zeit getragen hat.

Danach wurde ich sehr herzlich verabschiedet und wieder mit einem Shuttle in ein sehr schönes Hotel in der Stadt gebracht. Todmüde, aber überglücklich fiel ich in mein Bett und  schlief wie eine Prinzessin im Schloss.

Im Zug am nächsten Morgen, konnte ich  mich trotz eines wirklich sehr spannenden Buches nicht auf den Inhalt konzentrieren, so erfüllt war ich noch von den wunderbaren Dingen, die ich besonders in letzten Jahr erleben durfte. Buchveröffentlichung, eine Buchparty, Leipziger und Frankfurter Buchmesse und eine bundesweite Lesereise. Viele Interviews für Printmedien, mit teilweise großen Reportagen, und zwei Radiointerviews. Ich bin ein glücklicher Mensch…- und allen Lesern des Buches und dieses Blogs sehr dankbar!

Ich verabschiede mich hiermit in die Weihnachtsferien und wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest im Kreis der Lieben und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Ich freue mich, wenn Ihr mir weiter Eure Zeit zum Lesen  dieses Blogs schenken würdet.

Ganz herzliche Grüße

Eure glückliche

Corinna

PS: Den Link zur Mediathek von Calando findet ihr auf meiner Facebookseite

Badesalz

Manchmal hat man das Gefühl einfach mal abzutauchen zu müssen. Manchmal sieht man Dinge jeden Tag, und sieht sie dann doch nicht. Manchmal sind Dinge so “schräg”, dass man es kaum glauben kann.

Das Abtauchen bezieht sich auf ein Wannenbad –  die Dinge, die man sieht und doch nicht sieht, sind die diversen Badesalze, die schon länger in meinem Spiegelschrank liegen und “schräg” bezieht sich auf die “Glückliche Auszeit”, wie eine Badesalztüte sich nannte, mit Rotem Mohn und Hanf….. ja, klar, dass man dannach glücklich ist….

Mich veranlasste der “Titel” nach einem Lachanfall, darüber zu sinieren, was mir eine “glückliche Auszeit” verschafft. Ich war über Sylvester im Urlaub und kann behaupten, dass das eine sehr entspannte Auszeit für mich war (mit und ohne Wannenbad).

Aber bedarf es wirklich immer eines Urlaubs (oder einer Badesalztüte) um eine glückliche Auszeit zu bekommen? Kann ich nicht jeden Tag ein paar Momente Auszeit generieren? Wie bei einer DVD, wenn ich auf die Pausentaste drücke?

Zu Beginn eines neuen Jahres habe ich immer das Bedürfniss aufzuräumen, Ordnung zu schaffen, Altes abzuheften, um mit neuem Schwung und voller Energie Dinge anzugehen, die ich im alten Jahr versäumt habe. Wenn ich zurück blicke, war es für mich ein sehr gutes Jahr und wenn ich nach vorne blicke, hoffe ich auf ein weiteres gutes Jahr.

Mit den guten Vorsätzen ist das ja immer so eine Sache – man setzt sich selber damit ja auch in bisschen unter Druck… Und wie ist es dann mit der “glücklichen Auszeit”? Vielleicht ist es ein guter Vorsatz sich (Zeit)Räume für eine tägliche Auszeit zu gönnen. Mal für einen Lidschlag lang aussteigen, innehalten und einfach nur den Moment genießen.

Was eine “glückliche Auszeit” für jeden Einzelnen ist, liegt im Auge des Betrachters. Für mich sind es oft Momente der Stille, manchmal Begegnungen mit anderen Menschen, ein gselliger Abend mit Freunden, oder manchmal auch ein Sonnenstrahl, der mich zwingt mit den Augen zu blinzeln. Wichtig ist es wohl, ihn einfach zu finden – diesen glücklichen Moment.

Einfacher gesagt, als getan. Aber ich bin sicher, sie ist da, diese “glückliche Auszeit”- und ich weiß auch, dass mir das Badesalz nicht unbedingt dabei helfen wird.