Reden ist silber, SCHREIBEN ist gold

Gerade ist der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki gestorben. Er wird als nicht sehr freundlich beschrieben. Sein Biographie ist beeindruckend  - seine Lebensgeschichte dramatisch. Er liebte deutsche Literatur – allen voran die Werke von Thomas Mann. Günter Grass und Martin Walser waren nicht seine Favoriten. Er besprach Bücher – neue deutsche Literatur. Er lobte sie oder verriss sie. Was er wohl zum bloggen sagen würde?

Wie komme ich dazu, in diesem Blog über Literatur zu schreiben? Wie so vieles, liegen die Dinge immer im Auge des Betrachters. Manche mögen “Den Zauberberg” – manche nicht. Ich habe schon einige Bücher gelesen. Manche haben mir gefallen, einige waren spannend, interessant, lehrreich oder auch mal trivial. Und ich kenne das gut, dass “in Bücher hineinfallen”. Alles um sich herum vergessen und eintauchen in eine andere Welt. Lesen verzaubert.

Ich frage mich oft, was die Autoren antreibt, Geschichten zu erfinden, echte Erlebnisse auf zu schreiben oder Fachwissen zu dokumentieren. Da ich selber schon relativ viel geschrieben habe, kann ich von mir sagen, dass es die Lust an den Worten ist. Damit zu spielen, Emotionen auszudrücken und Gedanken weiter zu geben. Oder mehr noch: Spuren zu hinterlassen. In der Hoffnung, dass etwas bleibt. Ein Stück von mir, ein Splitter meiner Selbst. Ein Gedanke, den ich gedacht und zu Papier gebracht habe (oder digitalisiert habe) überdauert und wird vielleicht weitergedacht. Ich fände das schön.

Sehr viele Menschen schreiben Tagebuch. Sie fassen ihre Erlebnisse und Gedanken des Tages in Worte und bringen sie zu Papier. Eine schöne Art nochmal auf den Tag zu schauen und dankbar zu sein, für das, was gelungen ist. Tagebuch schreiben ist eine ganz persönliche Art von Literatur. Man muss nicht unbedingt etwas veröffentlichen um Schriftsteller oder Autor zu sein. Schließlich schreiben wir doch alle am Buch unseres Lebens.