Nachbarin

Ich glaube, jeder hatte oder hat noch immer so eine Nachbarin, wie ich sie in den unterschiedlich “schlimmen” Varianten kennengelernt habe. Meistens ältere Damen, die den Treppenabsatz mit Scheußlichkeiten wie auf dem Bild – Trocken-/Plastikblumen in 70ziger Jahre Vase – dekorieren. Und die immer dann “zufällig” die Tür aufreißen, wenn man möglichst leise vorbeischleicht.

Und dann wird man verbal gefangen genommen, denn man kann einfach nicht weiter gehen, ohne extrem unhöflich zu wirken…. Und wer will das schon. Wenn es gut läuft, muss man sich nur die aktuelle Krankengeschichte anhören. Wenn es schlecht läuft wird man “erzogen” , damit man auch in das ehrenwerte Haus passt.

“Die Treppe war gestern naß!”

“Ja, ich habe sie ja auch gewischt, weil ich mit der Hausordnung dran war.”

“Dann muss man sie trocken reiben, sonst fällt noch einer!”

“Ich habe das Fenster geöffnet, es sind draußen 30 Grad. Die Treppe war in einer Minute trocken.”

Oder noch besser sind Sätze, die einfach so in der Luft hängen bleiben, auf die man nichts sagen kann, weil man fassungslos ist…. “Also…. iiiiich hänge meine Wäsche ja immer nach Farben sortiert auf! Dann geht es beim Zusammenlegen schneller und es sieht einfach ordentlicher aus!” Peng! Und schon fühle ich mich als hausfraulicher Vollversager. Denn natürlich hänge ich die Wäsche so auf, wie sie mir in die Finger kommt.

Oder man wird auf der Treppe ins Kreuzverhör genommen: “Ich habe ihren Mann schon langen nicht gesehen…??? Arbeitet er jetzt wohl woanders???” Gerne würde sie auch den aktuellen Verdienstnachweis oder einen Kontoauszug sehen.

Oder auch immer wieder gerne genommen: Das Ablästern über andere Mitbewohner, bevorzugt junge, unverheiratet Paare, Studenten oder Bewohner mit Migrationshintergrund. Oder normale “Mieter”, denn die Nachbarin ist selbstverständlich Eigentümerin ihrer Wohnung, was sie automatische zur ungekrönten Königin des Hauses macht.

Aber  zum Glück gibt es auch ganz tolle Nachbarinnen. Solche, die für einen den Mülleimer rausstellen, falls man mal nicht da ist oder einem ein paar Stücke Torte vom Kindergeburtstag vor die Terassentür stellen. So eine Nachbarin habe ich auch. Sie hat eine entzückende 3-jährige Tochter und ist einfach nur nett! Wunderbar, dass man manchmal eben einfach Glück mit der Nachbarin hat.

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