Kindergeburtstag

Ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen. Es war mitten in der Nacht, genau 3:11 Uhr als der hellste Sonnenstrahl meiner Welt die Nacht mit einem lauten Schrei durchbrach. Ja, ich weiß… Sonnenstrahlen schreien nicht. Dieser aber schon, denn mein Sohn erblickte das Licht der Welt.

Schon bei seinem ersten Geburtstag sangen wir:

Heute kann es regnen, stürmen oder schneien,

denn du strahlst ja selber wie ein Schonnenschein…

Es folgte eine turbulente Zeit mit unglaublichem Staunen, überwältigender Freude, grenzenlosem Glück, manchmal Angst und wenig Schlaf. Kindergarten und Einschulung…. Und Kindergeburtstage… Eltern wissen, was für ein Stress das sein kann. Vor über 20 Jahren waren Kindergeburtstage eben Kindergeburtstage und keine “generalstabsmässig geplanten Events”, sondern ein Gewusel von 5-10 gleichalten Freunden, die das Haus in ein Chaos verwandelten. Da mein Sohn Malte im Januar geboren wurde, war eine Gartenparty eher selten. Es gab zwar mal eine “Nachtwanderung im Schnee” mit eigens dafür gekauften Taschenlampen und anschließender Spaghetti Bolognese Schlacht und Pyjama-Party, aber das war schon etwas später.

Bei den Kindergeburtstagen im Kindergarten und frühem Grundschulalter überlegte ich mir noch Schnitzeljagden durchs Haus, Topfschlagen, Ratespiele, “Stopp-Essen” und was es sonst so gibt. Alles in der Hoffnung, das Mobiliar auch nach Auszug der feierwütigen Zwergenhorde weiter benutzen zu können. Meistens gelang es.

Später waren dann externe Unterhaltungsmöglichkeiten angesagt. Bowling, Kinobesuch, Schwimmbad-Party  (inclusive Herzattake meinerseits, aus Angst ein Gastkind oder mein Eigenes könne wohlmöglich ertrinken, sich den Kopf aufschlagen oder vom Sprungbrett auf die Fliesen knallen….). Wieder ein paar Jahre später wurden wir Eltern gebeten, das Haus zu räumen oder zumindestens das Zimmer, in dem dann die “Party” stattfand, nicht zu betreten. Auch das ging generell gut aus. Im Studentenleben hatte ich mit der Organisation des “Kindergeburtstages” plötzlich nichts mehr zu tun. Einerseits eine Erleichterung, andererseits mit Wehmut garniert, wie der Geburtstagskuchen auf dem wiederum sehr plötzlich eine 2 vornedran stand. Und die überraschende Erkenntnis, einen erwachsenen Sohn zu haben.

Letzte Woche war es wieder soweit. Wir besuchten das Geburtstagskind in der benachbarten Metropole in seiner Wohnung. Beladen mit Geschenken, einem Geburtstagskuchen und dem seit der Geburt existierenden Geburtstagskranz. Den bekommen dann mal meine Enkelkinder, verkündete ich schon vor einigen Jahren. Solange sie noch nicht als winzige Sonnenstrahlen das Licht der Welt erblickt haben (und was könnten sie anderes sein als Sonnenstrahlen, bei dem Vater), verbleibt der Kranz bei mir….

Die Kerze wurde mit geschlossenen Augen und nach kurzem Innehalten, um gedanklich einen Wunsch zu formulieren, ausgepustet. Man darf den Wunsch nicht laut aussprechen, da er sonst nicht in Erfüllung geht, behauptet eine alte “Regel”. Nun wäre ich aber nicht seit 24 Jahren seine Mutter, um nicht trotzdem zu wissen, was Malte sich gewünscht hat ( Mütter wissen IMMER ALLES!).  Und genau das wünsche ich ihm auch!

Alles Gute zum Geburtstag, Sonnenschein!

2 thoughts on “Kindergeburtstag

  1. Liebe Corinna ich habe sie kurz in Badkissingen kennen gelernt und das handsignierte Buch von Ihnen gelesen.Es hat mir sehr gut gefallen.Mein Mann ist mit gerade 60jahren gestorbenund auch er hat seine Krankheit mit Gott getragen.Ich freue mich,daß ich sie kennen lernen durfte.Ich wünsche Ihnen ein langes Leben und,daß ich noch viel schönes von Ihnen lesen darf.Herzliche Grüße ❤️Renate Betz

  2. Liebe Corinna ich habe sie kurz in Badkissingen kennen gelernt und das handsignierte Buch von Ihnen gelesen.Es hat mir sehr gut gefallen.Mein Mann ist mit gerade 60jahren gestorbenund auch er hat seine Krankheit mit Gott getragen.Ich freue mich,daß ich sie kennen lernen durfte.Ich wünsche Ihnen ein langes Leben und,daß ich noch viel schönes von Ihnen lesen darf.Herzliche Grüße ❤️Renate Betz

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