Makro

Mein Mann hat sich ein neues “Spielzeug” zugelegt. Um etwas polemisch zu werden: Männer lieben ja technischen Schnickschnack… Aber es ist wirklich ein schönes Spielzeug! Ein Makro-Objektiv!

Ich habe es mir zeigen und erklären lassen, aber nur die Hälfte verstanden. Begeistert und fasziniert hat mich aber das Ergebnis! Messerscharf kann man winzige Details von Gegenständen erkennen, die eigentlich ganz alltäglich sind. Man erkennt Fragmente, die man sonst gar nicht wahrnimmt.

Ich hatte vor zwei Tagen ein “Makro-Erlebnis”, weil ich nur einen Auschnitt des Bildes sah. Naja, ich gebe zu, ich “wollte” nur einen Teil des Gesamt-Bildes sehen.

Wie immer, wenn ich etwas ausdrucken will, ist die Druckerpatrone leer. Und ich kann leider niemanden – außer mich selber – dafür verantwortlich machen, denn ich benutze fast ausschließlich den Drucker alleine. Jedenfalls brauchte ich eine neue Patrone und ging dazu in den entsprechenden ortsansässigen Fachhandel. Ein Verkäufer kam geflissentlich auf mich zu und fragte nach meinen Wünschen. Soweit so gut! Ich erklärte die Sachlage und er reichte mir ein Packung., die ich aber gar nicht erst annahm, weil ich genau dieses Model kürzlich umgetauscht hatte, da mein Drucker sie nicht erkannte. Und genau das erklärte ich dem Herrn.

Der wiederum entgegnete: “Doch, die passen bei ihrem Drucker!”

“Nein, tun sie nicht! Ich habe das mehrfach ausprobiert und sie dann bei einer Kollegin umgetauscht.”

“Dooooch – die passen! Manchmal machen die Kunden das nicht richtig…”

Spätestens jetzt war ich nahe an der “Kernschmelze” und fragte ihn betont leise, ob er mir unterstellen wolle, dass ich keine Druckepatrone wechseln könne….

Und um auf das Mako, bzw. die Makroperspektive zurück zu kommen: Ich sah natürlich nur meinen kleinen Auschnitt mit dem Herrn. Möglicherweise war ich aber die 10te, die heute mit ihm diskutierte, oder er hatte Stress zu Hause, oder die Schwiegermutter war zu Besuch, oder er hatte gerade Probleme mit seinem Magengeschwür oder, oder…

Der Auschnitt gefiel mir in diesem Fall nicht besonders, und vielleicht hätte ich mit einem “Weitwinkel” auf die Sache schauen sollen, um bei den Metaphern der Fotografie zu bleiben. Dann wäre die Situation vielleicht nicht so eskaliert.

Fazit: Manchmal ist es gut, einen Blick für’s Detail zu haben, aber manchmal sollte man auch nicht den Blick für’s “Große – Ganze” verlieren!

Ach ja, die Geschichte mit der Druckerpatrone ging so aus: Ich verließ nach weiterer hitziger Debatte wutschnaubend das Geschäft ohne Druckerpatrone und habe bis heute keine adäquate gefunden und muss sie nun umständlich im Internet bestellen… denn in das Geschäft kann ich so jetzt natürlich nicht mehr gehen…

(Foto: R. Kohröde, März 2015)

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