Auftritt

Ich sprach vor ein paar Tagen mit einem hiesigen “Lokal-Matador”, wie er auf einem Konzert vor 900 Leuten angekündigt wurde. Thorsten (Todde) ist ein Musiker aus meiner Stadt. Seine neueste CD ist noch druckfrisch. Und er ist mein “Web-Designer”. Sein aktueller Auftrag war Visitenkarten für mich zu entwerfen, die ich für meinen Vortrag in Regensburg brauche. Er ist also ein “kreativer Kopf” und das merkt man besonders an seiner Musik und an seinen Texten. Jetzt geht es auf “Promo-Tour” durch Deutschland.

Wir kamen ins plaudern: Wie ist das so vor dem Auftritt? Nervosität? Lampenfieber? Neugierde, wie das Publikum reagiert? Gewissheit, das man eine “Botschaft” hat, die man weitergeben möchte? Singend oder als Vortrag. Der Adrinalinkick, den man wie beim Bungeejumping für einen kurzen Moment spürt und einem die Gewissheit gibt, dass man lebt?

Ich freue mich riesig auf den Regensburger Pflegetag am 19. März. Darüber, dass ich dabei sein darf. Dass es mir so gut geht, dass ich mir den “Stress” zumuten kann und darüber, dass ich meine Geschichte erzählen darf. Ein Erfolg wäre es schon, wenn auch nur eine Person von meinen Erfahrungen positiv profitierten würde.

Ich habe schon oft Vorträge, auch vor großem Publikum gehalten. Und mich genau so oft gefragt: Warum tue ich mir das an? Denn die viertel Stunde davor ist Adrinalin pur! Meine Frequenz wird mindestens bei 120 sein und ich werde ein flaues Gefühl im Magen haben.  Aber es fühlt sich nicht so an wie vor Untersuchungsterminen, sondern es fühlt sich richtig gut an – so als würde man gleich ein Geschenk öffnen dürfen.

Wenn ich dann erst einmal angefangen habe zu sprechen, ist alles gut. Ich werde schlagartig ruhiger und konzentriere mich auf das Publikum. Sehr oft schaue ich einzelne Zuhörer direkt an, um aus ihren Gesichtern zu lesen. Gefällt es, oder langweile ich sie? Sind sie gedanklich bei dem Gesagten oder reisen sie schon wieder nach Hause? Es ist toll, zu beobachten, was meine Worte für  Reaktionen auslösen können.

Das Gefühl danach ist unbeschreiblich. Natürlich freue ich mich über den Applaus! Aber viel schöner finde ich es, wenn einige Zuhörer direkt zu mir kommen und mir erzählen, was sie über meinen Vortrag denken. Es wird nie perfekt sein. Ich werde mal stottern, mich versprechen oder den Faden verlieren. Aber ich bin ein fehlbarer Mensch und ich hoffe, dass das Publikum weiß, das es nicht so ganz einfach ist vor vielen Menschen über ein Thema zu sprechen, dass voller Emotionen ist.

Egal, wie es wird – ich bin dabei! Mitten im Leben! Das ist MEIN Leben! Wie wunderbar!