Unterwegs fürs Seelenheil

… So heisst eine Ausstellung im ‘”Focke Museum” in Bremen. Es geht um die Geschichte des Pilgerns. Primär um das christliche Pilgern, aber auch um andere Religionen ( Islam, Buddismus, Judentum und Hinduismus). Es war nicht die spektakulärste Ausstellung, die ich gesehen habe, aber sie war sehr informativ und für mich sehr symbolhaft.

Pilgern…. Unterwegs sein… Auf dem Weg sein…

Manchmal ist der Weg ganz klar vor mir zu sehen. Er geht ein Stück geradeaus. Dann macht er einen Knick, ich muss ein Stück zurück gehen und dann stehe ich an einer Kreuzung. Welchen Weg soll ich nehmen? “Gott sei Dank” gibt es Wegweiser oder Wegbegleiter, die ich fragen kann.

Manchmal ist der Weg beschwerlich, weil er steil bergauf geht. Oder ich bin einfach müde oder habe keine Lust weiter zugehen. Viel lieber würde ich verweilen und ausruhen. Mal kann ich ganz entspannt unterwegs sein. Es fällt mir leicht voran zu gehen, denn der Weg ist breit und ohne Steine. Ich genieße das Wandern auf meinem Weg.

Manchmal ist mir mein Gepäck zu schwer. Die Last auf dem Rücken drückt mich nieder. Ich habe mir zu viel aufgebürdet. Doch was lasse ich zurück? Manche Dinge sind mir lieb und teuer, manche sind überlebenswichtig. Wie kann ich unterscheiden, was wichtig für meinen Weg ist und was nur Ballast ist?

Manchmal verliere ich das Ziel aus den Augen, oder sehe gar keinen Sinn darin unterwegs zu sein. Ist es überhaupt das richtige Ziel? Vielleicht sollte ich ganz woanders hin gehen? Und werde ich überhaupt ankommen?

Manchmal bin ich ganz alleine unterwegs. Andere Menschen laufen an mir vorbei und lassen mich zurück. Alles ist still und ich kann hören, was ich im Alltagslärm sonst nicht höre. Dann tröstet mich die Stille des Weges.

Manchmal möchte ich umdrehen, um doch lieber eine andere Abzweigung zu nehmen. Versäumtes nachholen, das wäre schön. Hinter mir ist es vielleicht sogar besser, schöner, bunter und geselliger. Gibt es einen Weg zurück?

Manchmal bin ich laufend unterwegs. Schnell, schnell, schnell. Nur nicht innehalten. Manchmal hüpfe ich vor Freude über den Weg und alles ist voller Wärme und Licht. Und manchmal schleiche ich gebeugt weiter, am Ende meiner Kräfte.

Manchmal ist der Weg in Dunkelheit getaucht. Dann zieht Angst und Kälte in mir auf. Doch dann wird es wieder Licht und die Helligkeit vertreibt die Schatten und ich kann wieder alles klar vor mir sehen.

Manchmal sind Hindernisse auf meinem Weg. Steine, über die ich vielleicht hinweg steigen kann. Aber auch große Felsbrocken, die mir den Weg komplett versperren. Soll ich einen anderen Weg gehen, oder doch versuchen hinüber zu klettern?

Pilgern… Unterwegs sein… Auf dem Weg sein…

PS:… Ach ja, das richtige Schuhwerk ist natürlich auch sehr wichtig! Vielleicht finde ich ja noch pinkfarbenen Wanderstiefel?!